Wir erleben im Jahr 2020 sehr direkt, wie Wissenschaft funktioniert. Wie komplex der wissenschaftliche Erkenntnisprozess ist und welche bedeutende Grundlage er für politische und gesellschaftliche Entscheidungen darstellt. Dabei ist für viele nicht einfach zu verstehen, dass wissenschaftliche Erkenntnis fast immer vorläufig ist und sich ständig weiterentwickelt. Dies zeigt: Wir müssen Forschungsprozesse und -methoden noch besser erklären.
Dafür gibt es die Wissenschaftsjahre. Seit dem Jahr 2000 haben Tausende von Veranstaltungen Forscherinnen und Forscher mit den Menschen in diesem Land ins Gespräch gebracht. Dabei sind die Wissenschaftsjahre zu einer immer wichtigeren Bühne für unterschiedliche Partner geworden – und zugleich Experimentierfeld für innovative Formate der Wissenschaftskommunikation. Erfolgreich haben sie Menschen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft miteinander vernetzt und insbesondere junge Leute für Forschungsthemen begeistert. Ich danke den vielen Partnerinnen und Partnern, ohne die die Wissenschaftsjahre nicht zu dem geworden wären, was sie sind: Eine starke Plattform für den Dialog zwischen der Forschung und der Gesellschaft.
Eine Übersicht der Inhalte der Wissenschaftsjahr seit 2000 finden Sie hier: klick.
Während die Weltbevölkerung wächst und unser Lebensstandard steigt, stehen wir weltweit vor ökologischen Herausforderungen. Dazu zählen der menschengemachte Klimawandel, die Vermüllung der Meere, schwindende landwirtschaftliche Nutzflächen und zur Neige gehende fossile Rohstoffe. Dies macht es notwendig, dass wir unsere heutige erdölbasierte Wirtschaftsform wandeln – hin zu einer nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe: der Bioökonomie!
Die Bedeutung eines solchen Wandels ist weithin akzeptiert. Jetzt ist daher die richtige Zeit darüber zu sprechen, wie wir diesen Wandel gestalten wollen: Deswegen ist Bioökonomie das Thema des Wissenschaftsjahres 2020/21. Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren Lebensstandard sichern?
Wie können Wissenschaft und Technologie uns dabei unterstützen? Das Wissenschaftsjahr 2020/21 macht erlebbar, welche Lösungsansätze die Forschung auf diese Fragen schon heute bereithält. Viele neue Technologien und Verfahren können uns dabei helfen, Rohstoffe und Produkte in Zukunft anders zu erzeugen, zu verarbeiten und zu verbrauchen: Bau- und Dämmstoffe aus Pflanzenfasern, Mikroorganismen, die Schadstoffe abbauen, Kerosinersatz aus Algen und Kunststoffe, die sich selbst zersetzen.
eine Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung